Krematorium Wien
Krematorium Wien Wettbewerb
typ: public
client: City of Vienna
location: Vienna
time: 2019
size: 3100 m²
rendering exterior: thesilent.studio
Das Sterben verschwindet immer mehr aus unserem Alltag – mit ihm ein enttabuisierter Umgang mit dem Tod. Der Zubau an das bestehende Krematorium bietet neben der modernisierten Verabschiedungszeremonie somit auch die Möglichkeit Barrieren nach außen abzubauen und das Sterben offen zu thematisieren.
Der funktionale Teil des Gebäudes formt eine begehbare Landschaft. Nicht um zu verdecken – im Gegenteil, um zugänglich zu machen im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Hügel als Ort der Kontemplation mit Aufenthaltsqualität.
Wir ordnen den Arbeits- und Zeremonienprozess auf zwei unterschiedlichen Ebenen an. Alles, das mit der Lagerung, Vorbereitung und Technik zu tun hat, ist im UG situiert. Hier gibt es eine perfekte Anbindung an den Bestand, die Anlieferung sowie die überdachte Zufahrt. Mitarbeiter können hier abseits des Zeremoniells effizient und ungestört ihrer Arbeit nachgehen.
Architektonisch ermöglicht die Kreisform einen minimal invasiven Anschluss an das Bestandsgebäude mit zarten Kontaktflächen. Der Kreiskörper wirkt schlank und bildet im Volumen keine Konkurrenz zum Bestand. Der Kreis bzw. das als Rundgang gestaltete Zeremoniell besteht aus dem Weg, dem Innenhof und dem Verabschiedungsbereich. Der Kreis ermöglicht eine schöne Zirkulation in Stationen – die Verabschiedung ist eine Station dieses Kreislaufes.
Beginnt man die kreisförmige Route, gibt das Gebäude schöne Blicke in die umliegenden Urnengärten. Je weiter man voranschreitet, desto mehr fokussiert der Baukörper das räumliche Erlebnis nach innen auf den Verabschiedungsbereich und den Innenhof – man findet zu sich und kann sich in Ruhe auf die Verabschiedung vorbereiten.